Was haben wir gemacht im Monat April, unserem sechsundzwanzigsten Reisemonat?
Der April steht ganz im Zeichen des House Sittings . 25 Tage lang wohnen wir in einem schönen Haus in San Miguel de Allende, etwa 260 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt. Unsere Hauptaufgabe ist es, den zwei Maine-Coon-Katern Curry und Finn Gesellschaft zu leisten und uns nebenher eine schöne Zeit in San Miguel zu machen.
Welche Momente im April werden uns in guter Erinnerung bleiben?
- Am 5. April kommen wir in San Miguel de Allende an und werden von Brooke und Mike herzlich in ihrem Haus in Empfang genommen. Während sich Kater Finn nicht an unserer Anwesenheit stört, ist sein Bruder Curry wenig begeistert. Er lässt sich die ersten vier Tage nicht streicheln und faucht uns an, wenn wir es doch versuchen.
- Nach ein paar Tagen gewöhnt sich Curry zum Glück an uns und wandelt sich zu einem überraschend liebenswerten Kater.
- Wieder einmal genießen wir die Vorzüge einer gut ausgestatteten Küche und toben uns voll aus. Kommt sonst in unserem Reisealltag das regelmäßige und vor allem gesunde Essen oft etwas zu kurz, genießen wir jetzt, dass das hier anders ist.
- San Miguel de Allende ist ein nettes Städtchen, die gesamte Innenstadt wurde 2008 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und zudem ist die Stadt ein pueblo mágico und damit eines der „magischen Dörfer“, die vom mexikanischen Sekretariat für Tourismus ausgezeichnet werden.
- Darüber hinaus ist San Miguel insbesondere bei US-Amerikanern und Kanadiern im fortgeschrittenen Alter beliebt, die wegen des milden Klimas, des angenehmen Flairs der Stadt und der günstigen Preise hier ihren Alterssitz gewählt haben.
- Wir selbst sind in den ersten Tagen etwas überrumpelt von den vielen englischen Beschriftungen und Speisekarten und von den vielen (alten) Gringos, denen wir auf der Straße begegnen.
- Dank unseres House Sits halten wir uns aber gar nicht so viel im Zentrum auf, sondern arbeiten am Blog, veranstalten am 11. April im Rahmen der Augsburger Asientage 2019 unsere erste Skype-Liveschaltung und beginnen uns konkretere Gedanken über unsere Reise über den Atlantik zu machen.
- Es ist Ostern und das wird in San Miguel de Allende besonders gefeiert. Die Stadt scheint über die Semana Santa, die Osterwoche, aus allen Nähten zu platzen und auch wir schauen uns am Karfreitag die zweistündige Prozession Santo Entierro an, an der hunderte Menschen beteiligt sind und entweder Römer verkörpern, Kerzen tragen oder Spalier stehen. Außerdem tragen 10 und mehr Menschen große Prozessionsplattformen durch die Straßen San Miguels, auf denen Jesus- oder Marienfiguren befestigt sind.
- Am Ostersonntag folgt das nächste Spektakel, denn im Zentrum werden menschenähnliche Piñatas, große Pappmaché-Puppen, eine nach der anderen mit ohrenbetäubendem Lärm in die Luft gesprengt. Quema de Judas, „Judasverbrennung“ wird das Event genannt.
- Spontan treffen wir an einem Sonntagmittag meinen Schulfreund Pefi und seine Freundin Alex im etwa 1,5 Stunden entfernten Guanajuato. Sie sind für eine Hochzeit nach Mexiko gekommen. Was für ein Zufall, dass diese quasi um die Ecke von San Miguel de Allende stattfindet!
- Auch sportlich tun wir uns diesen Monat etwas Gutes, nehmen drei Mal an einem Salsakurs teil und lernen YouTube-Sportvideos schätzen, deren Übungen uns ordentlich ins Schwitzen bringen.
- Der Botanische Garten San Miguels überrascht uns, denn wir hatten eine gepflegte, grüne, kleine Anlage erwartet. Hier aber ist der Botanische Garten sehr naturnah, aufgrund des nicht einsetzenden Regens extrem trocken und zudem riesig! Ein Canyon zieht sich durchs Gelände, ein keiner See ist Anlaufstelle für Enten, Reiher und andere Vögel und wenn es nicht zu heiß ist, kann man auf dem fast schattenlosen Gelände schön spazieren gehen.
- Ende April kommen Brooke und Mike aus ihrem Urlaub zurück und damit ist unsere Aufgabe hier vollbracht. Wir schließen unseren vierten House Sit zufrieden ab, denn wir hatten schöne entspannte Tage in San Miguel de Allende und haben unsere klar kommunizierenden Kater Curry und Finn schließlich ins Herz geschlossen.
Gibt es Tipps für kommende Langzeit(welt-)reisende?
Wir können es ja nicht oft genug sagen: Die Entdeckung des letzten Jahres war für uns House Sitting. Hier finden wir den Platz und die Ruhe, für eine bestimmte Zeit einen Gang zurückzuschalten. Wir genießen die Annehmlichkeiten eines (meist großen und sehr schönen) eigenen Zuhauses, die gut ausgestattete Küche und ganz besonders die Anwesenheit von Haustieren. Uns ist es bei einer Langzeitreise wichtig geworden, manchmal einfach mal keine neuen Eindrücke zu sammeln, sondern für eine bestimmte Zeit Routinen zu entwickeln.
House Sitting gibt es fast in jedem Land und übrigens auch in Deutschland. Man muss also gar nicht weit reisen, um in den Genuß eines neuen Zuhauses für eine bestimmte Zeit zu kommen. Und es ist ein spannendes Angebot für beide Seiten: Für die Sitter, die auf die Tiere aufpassen und für diese Zeit kostenlos im Haus leben dürfen, sowie für die Haus- und Tierbesitzer, die für eine bestimmte Zeit eine kostenlose Person für die Betreuung ihres/r Haustiere/s bekommen.
Und wer jetzt neugierig geworden ist und mehr wissen will: In unserem Guide „So wirst du zum House Sitter“ werden hoffentlich all DEINE Fragen beantwortet. Wer sich direkt anmelden und 25% Ermäßigung auf die jährliche Gebühr erhalten möchte, der kann das mit unserem Freunde-werben-Freunde-Code RAF160421 oder direkt hier tun.
Unser Fazit des sechsundzwanzigsten Monats
Wiedermal war es nett, den Komfort eines eigenen Zuhauses auszunutzen. Mittlerweile ist es einfach nett, den Rucksack auszupacken, die Klamotten in den Schrank zu räumen, reichlich Kochzutaten einzukaufen und an einem Ort richtig anzukommen. „You will spend most of your time in the city center“, sagte Mike zu uns an unserem ersten Tag, doch wir wussten, dass wir das höchstwahrscheinlich nicht machen werden. Sightseeinig, in Restaurants essen und unterwegs sein ist ja abseits vom House Sitting unser normaler Reisealltag. Für uns ist es gerade viel schöner, selbst zu kochen, abends einen Film anzuschauen, mit Freunden zu telefonieren und die Gesellschaft von Curry und Finn zu genießen. So ändern sich die Wünsche über die Zeit…
Diesen Monat haben wir zudem unsere Ideen für die Rückreise nach Europa konkretisiert, auch wenn da noch vieles in Bewegung ist. Doch je länger wir drüber nachdenken, desto mehr freuen wir uns auf unsere Familien und Freunde.
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