Als wir in Kuah anlegen, hängen dunkle Wolken bedrohlich über dem kleinen Hafengebäude. Es dauert nur einen kurzen Moment und schon beginnt es, in Strömen zu regnen. Absichtlich trödeln wir etwas auf unseren Plätzen herum und versuchen den Moment hinauszuzögern, das trockene Schiff verlassen zu müssen. Als wir schließlich an der Reihe sind, legen wir einen schnellen Spurt zum nächsten Dach ein und werden trotzdem nass.
Angekommen auf Malaysias nördlichster Insel Langkawi, trennen uns 1.000 Kilometer von Bangkok und dem Ende unseres Roadtrips durch den Nordwesten Thailands. Seit heute sind wir in Malaysia und wir besuchen seit langem mal wieder ein vom Islam geprägtes Land.
Der Regen hat mittlerweile aufgehört und während wir aus dem Taxi steigen, das uns zum etwas außerhalb gelegenen SHAKA SeaGypsy Hostel gefahren hat, wehen die Klänge eines Muezzins zu uns herüber. Ich halte inne. Dieses Geräusch löst so viele Erinnerungen aus und ich denke zurück an einen Moment vor Islamabads großer Moschee, als wir, genau wie jetzt, den Muezzin hörten. Ich mag muslimisch geprägte Länder und fühle mich wohl in ihnen.
Langkawi wurde uns als eine der schönsten Inseln Malaysias beschrieben, die über die tollsten Sandstrände überhaupt verfügen und zudem mit dem Dschungel im Landesinneren wahnsinnig schön sein soll. Als ich am nächsten Morgen aufwache, höre ich mit noch geschlossenen Augen das Trommeln des Regens auf dem Dach. Im Gegensatz zu den sonstigen Monsunschauern, die wir bislang erlebt haben, regnet es heute nicht kurz und heftig, sondern nonstop. Als wir nach dem Frühstück das Haus zu einem kurzen Regenspaziergang verlassen, haben sich bereits tiefe Pfützen auf den sandigen Wegen gebildet. Flipflops sind die beste Schuhwahl, denn immerhin ist es warm.
Am kommenden Tag hat der Regen aufgehört und der Himmel erstrahlt blau. Heute machen wir einen Ausflug! Mit dem Motorroller, den wir uns beim kleinen Geschäft um die Ecke ausgeliehen haben, brechen wir in Richtung Nordküste auf. Wir wollen den tollen Sandstrand sehen, von dem wir so viel gehört haben. Über enge, sich windende Straßen fahren wir durch den Dschungel. Aus dem dichten Grün schauen neugierig kleine Affen heraus, doch wir halten im Gegensatz zu den Autos nicht an. Affen sind uns immer etwas suspekt und die, die Futter haben wollen, ganz besonders…
Als wir am Pantai Tanjung Rhu, dem beworbenen Traumstrand, ankommen, sind wir nicht überzeugt. Spektakulär ist es heute auf jeden Fall nicht. Das Wasser ist braun, auf dem Strand liegt hier und da Plastikmüll herum. Ein großes Schild warnt vor der ablandigen Strömung, baden ist nicht erlaubt. Nach einem Spaziergang am Strand entlang gönnen wir uns eine Kokosnuss und setzen uns in den Sand. So lässt es sich trotzdem gut aushalten.
Als wir abends ins Hostel zurückkommen, regnet es schon wieder. Immerhin haben wir heute noch die Kautschukwälder gesehen und einige weitere Strände Langkawis entdeckt. Nach einem schönen Tag sind wir nun zufrieden, den Abend im Hostel zu verbringen, mit den anderen Reisenden ins Gespräch zu kommen und früh beim Trommeln des Regens einzuschlafen.
*Dir hat dieser Artikel gefallen und du hast Lust, uns zu unterstützen? Dann schau hier vorbei.*
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate Links. Wir bekommen eine kleine Provision vom Anbieter, wenn du darüber ein Produkt bestellst. Der Preis verändert sich für dich nicht, du hast also keinerlei Nachteile davon. Im Gegenteil: Dadurch hilfst du uns, auch weiterhin tolle Artikel auf eins2frei veröffentlichen zu können. Danke!