„Duuu?“, frage ich Sebastian langgezogen.
„Jaaaa?“
„Was war denn für dich richtig besonders in Kucha und Hotan?“
„Hmm, auf jeden Fall die Polizeipräsenz in Kucha… Leider…“
Kucha oder Sirenen, Sirenen, Sirenen
Ohrenbetäubender Lärm erfüllt die Luft. Ich drehe mich erschrocken auf der Straße um. Ist etwas passiert? Brennt es? Doch die Leute um uns herum bleiben ruhig, folgen weiter ihren Aufgaben, als ob sie nichts hören würden. Die Sirenen werden lauter. Ich starre wie gebannt auf die Straßenkreuzung, von der das Geräusch kommt. Plötzlich biegen langsam fünf gepanzerte Fahrzeuge um die Ecke. In jedem sitzen zwei Soldaten, die böse aus dem Fenster gucken. Alle Fahrzeuge sind mit Lautsprechern bestückt, sie sind die Ursache für den höllischen Lärm.
Kucha setzt nach dem kleinen Yining, dem großen Urumqi und dem touristischen Turpan noch eins oben drauf, was Überwachung und Schikane angeht. Wir gewöhnen uns nicht an die ständigen Sirenen, die wir von überallher hören und wir können auch nicht die ständigen Kontrollen übersehen, denen sich die uigurische Bevölkerung unterziehen muss. In Kucha, nördlich der großen Wüste Taklamakan, macht sich in mir zum ersten Mal der Gedanke breit, dass die Han-Chinesen Angst vor irgendetwas haben. Besonders hier wird für uns die angespannte Lage zwischen chinesischer Mehrheitsbevölkerung und uigurischer Minderheit spürbar.
Kucha selbst ist keine sehenswerte Stadt mehr. Die meisten alten Gebäude mussten chinesischen Zweckbauten weichen, verglaste, anonyme Kästen streben Richtung Himmel. Auch unser Hotel verbirgt sich in einem solchen Klotz. Der Taxifahrer setzt uns zielstrebig vor dem Fünfsternehotel des Ortes ab, doch obwohl die Zimmerpreise für diese Sternekategorie nicht übertrieben sind, sind sie trotzdem zu hoch für uns. Kein Problem, denn hinter dem teuren Grand Hotel liegt direkt das zur gleichen Kette gehörende Building No. 8, weniger luxuriös, dafür aber um einiges günstiger. Und wem das immer noch zu viel ist, der kann noch ein Haus weiter nach hinten laufen, denn Building No. 10 bietet wenig Annehmlichkeiten, dafür aber einen sehr günstigen Preis. Wir entscheiden uns für Building No. 8 und werden für knappe 17 Euro die Nacht von einem riesigen Zimmer, einer richtigen Matratze und einem sauberen und netten Bad überrascht!
„Also, die Buddhahöhlen von Kizil waren schon beeindruckend. Vor allem, weil Ian, unser Guide, sie uns so toll erklären konnte. Und die Baumwolle, das war auch in Kucha!“
Die Baumwolle… Hunderte Kilometer hatte ich die erntereifen Baumwollfelder schon neben der Bahnlinie entlang beobachtet und kartiert, nun will ich endlich mal Baumwolle aus nächster Nähe sehen! Ein Taxifahrer fährt uns stadtauswärts, immer in Richtung meiner letzten Kartierung kurz vor Kucha. Wir lassen die großen chinesischen Glasbauten hinter uns, wir entfernen uns endlich vom penetranten Sirenenlärm. Die Straßen werden kleiner, die Gesichter wieder uigurischer. Mir gefällt es, normale Menschen wohnen hier, gehen ihren Aufgaben nach, verkaufen Obst und Gemüse oder stehen für ein Schwätzchen beisammen. Unser Taxifahrer will nicht anhalten, um uns schnell Bananen kaufen zu lassen. Fühlt er sich als Han-Chinese hier nicht sicher?
Endlich erblicken wir aus dem Fenster die Baumwollfelder neben der Straße. „Can you please stop here?“ „Ok, but only 5 minutes.“ Nur 5 Minuten? Nein, eher nicht, aber schon sind wir aus dem Auto gesprungen. Endlich können wir die Baumwolle mal anfassen, vorsichtig durch die Reihen laufen und uns die unterschiedlichen Reifestadien aus nächster Nähe anschauen. Unser Fahrer hat dafür nur wenig Interesse. Ist es nicht unglaublich, dass jeder von uns Kleidung aus diesen Pflanzenfasern zu Hause im Schrank hängen hat?
Wir fahren ein paar Minuten weiter und stoppen an einem Feld, auf dem gerade geerntet wird. Unser Fahrer bleibt am Auto, vielleicht hat er schon genug. Wir schlängeln uns zwischen den Pflanzen hindurch, hin zu den Pflückerinnen. Leider sprechen sie kein Englisch und wir außer „Miánhua“ (Baumwolle) kein Chinesisch. Dennoch können wir mit Händen und Füßen kommunizieren. Die Pfückerinnen scheinen sich über unser Interesse zu freuen. Wir dürfen auch selbst ein paar Kapseln ernten, doch was für eine Knochenarbeit, gebückt von morgens bis abends, die ganze Woche hindurch, die Kapseln abzuziehen und aufzupassen, sich an den Pflanzenvorsprüngen nicht die Finger aufzustechen!
Unser Taxifahrer hat sich mittlerweile doch zu uns aufs Baumwollfeld getraut, bleibt aber abseits. Dezent, aber stetig gibt er uns Zeichen, dass es nun Zeit zum Aufbruch wäre. Und er hat recht. Mit der untergehenden Sonne nimmt die Zahl der Moskitos stetig zu und auch die Pflückerinnen packen ihre Ausbeute zusammen und hieven sie auf ein kleines Elektro-Dreirad mit großer Ladefläche.
Während unserer Rückfahrt nach Kucha gehen mir diverse Gedanken durch den Kopf: Ist es nicht der Wahnsinn, dass in Xinjiang der größte Teil der chinesischen Baumwolle angebaut wird? Ist es nicht unvorstellbar, dass diese Millionen weißer Kapseln allesamt von Hand gepflückt werden müssen? Und ist es nicht unglaublich, dass trotz dieser Heidenarbeit Baumwollkleidung so günstig bei uns verkauft wird? Und auch noch ein anderes Thema beschäftigte mich: Hat sich unser Fahrer extra so zurückgehalten, weil auf dem Baumwollfeld Uiguren arbeiten und er sich als Han-Chinese dort nicht wohlfühlt? Leider spricht auch er nicht wirklich Englisch, sonst hätte ich ihn gerne gefragt.
Am nächsten Tag machen wir von Kucha aus einen Ausflug zum Signalfeuerturm Kizilgaha und den Buddhahöhlen Kizil. Gut, dass wir uns für einen Guide entscheiden, denn ohne ihn wären die teils schon recht zerstörten Höhlen relativ unbedeutend für uns geblieben. Doch Ian schafft es mit seinen Erklärungen, diesen Ort vor unserem inneren Auge wieder aufleben zu lassen.
„Und erinnerst du dich noch an unseren Versuch, durch die Wüste zu fahren…? Und was dann vor allem danach passierte?“
Wir schauen die Ticketverkäuferin am Busbahnhof entgeistert an. „Today no bus to Hotan!“, bedeutet sie uns mit wenig Englisch und viel Händen und Füßen. Kein Bus? Wir waren extra vor zwei Tagen hier gewesen und hatten die Information bekommen, dass ein Bus um 12 Uhr von Kucha nach Hotan durch die Wüste fahren soll. „No Bus!“ wiederholt sie. „Why?“ fragen wir sie entgeistert. „Security“, gibt sie lapidar zurück. „Security“ scheint immer ein guter Grund für alles in Xinjiang zu sein. „And now?“ Doch sie zuckt die Schultern und wendet sich dem Nächsten in der Schlange zu, das ist jetzt nicht mehr ihr Problem. Da stehen wir nun mit vollem Gepäck, ausgecheckt aus dem Hotel und bereit zur Fahrt durch die Wüste. Spontan und Dank unserer hartnäckig erkämpften chinesischen Sim-Karte, rufen wir unseren gestrigen Guide Ian zur Übersetzung an. Doch er bestätigt, was auch wir schon verstanden haben: Leider gibt es kein Missverständnis.
Welche Möglichkeiten haben wir nun? Wir könnten mit einem Zug 16 Stunden einmal um die riesige Taklamakan-Wüste herumfahren. Wir könnten in die nächsten Orte mit dem Bus fahren und schauen, ob es dort vielleicht einen Bus durch die Wüste hindurch gibt. Oder wir trampen…
Wir lassen uns also von einem Taxi an die Ausfallstraße aus Kucha Richtung Süden fahren und stellen unser Gepäck am Straßenrand ab. Es ist viel los, vielleicht zu viel? Ein Laster nach dem nächsten fährt an unserem ausgestreckten Arm vorbei, manche Fahrer winken uns zu, manche winken ab, manche ignorieren uns. Keiner hält. Ein Motorroller mit einem älteren Ehepaar hält an und überschüttet uns mit einem Wortschwall Chinesisch. Sie scheinen nett zu sein, doch wir verstehen kein Wort von dem, was sie uns erzählen. Schade. Die Frau verschwindet in die Büsche und kurze Zeit später setzen sie ihre Fahrt fort. Wir stehen immer noch an der Straße. Da hält endlich ein weißes Auto! Nimmt uns jetzt wohl jemand mit?
Doch auch hier funktioniert die Kommunikation nicht so richtig. Anfangs haben wir das Gefühl, unser Gegenüber hätte gerne Geld für seine Leistung. Doch dann verabschiedet er sich mental in sein Handy, tippt wild auf den Tasten herum. Wir versuchen unser Glück erneut an der Straße. Bis auf einmal die Polizei um die Ecke biegt. Sebastian lässt sofort den Arm sinken und versucht, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Doch na klar, genau dieses Auto stoppt. Dank unserer unangenehmen Einreisesituation in China wird mir mulmig zumute. Was wird uns jetzt wohl erwarten? Die Polizisten scheinen glücklicherweise ok zu sein, sie schütteln Sebastian sogar die Hand zur Begrüßung. Trampen ist hier nicht erlaubt, wo wir hinwollen, warum wir nicht den Bus nehmen, fragen sie uns. Wie sie von uns wissen konnten, fragen wir zurück. Der Autofahrer, anfangs unsere Hoffnung, hat sie verständigt. Danke dafür…
„Get your luggage, we take you back to the city.” So kommen wir unverhofft und ungewollt zu einer Mitfahrgelegenheit zur Polizeistation, warten dort auf die scheinbar einzige wirklich Englisch sprechende Polizistin und werden von ihr und ihrem Kollegen zum Bahnhof gefahren. „Buy a ticket, take the train!“ Die Polizei in China ist uns suspekt und wir wollen sie nicht herausfordern. Also hängen wir nach nur einem Versuch unser Projekt „Trampen durch die Taklamakan“ an den Nagel und kaufen ein Ticket für den 16 Stunden brauchenden Nachtzug, der leider einmal um die Wüste herum fährt anstatt mittendurch.
Das Schöne daran ist, dass wir unverhofft noch einige Stunden Zeit gewinnen und uns die alte uigurische Moschee und Reste der Altstadt anschauen können, von denen wir erst heute gehört haben. Und wir lernen: In jeder noch so chinesisch aussehenden Stadt Xinjiangs werden sich irgendwo Straßenzüge oder Bauten der Uiguren befinden, die definitiv einen Besuch wert sind!
Mit dem Nachtzug um die Wüste
Pünktlich um 17.10 Uhr setzt sich unser Zug in Bewegung. Wir haben unsere Betten gefunden und teilen uns unser offenes Abteil mit zwei schweigsamen jungen Frauen und einer netten Familie – Sohn, Vater, Opa – die uns schon ab der ersten Minute freundlich anlächeln. Es ist unsere erste Nachtzugfahrt in China und auch hier ist der Zug mal wieder etwas Neues: Drei schmale Liegen übereinander, sechs insgesamt in einem Abteil, ein Abteil neben dem anderen, keines durch eine Türe oder einen Vorhang abgetrennt. Wir haben die obersten Liegen bekommen, was gut zum Schlafen ist, jedoch schlecht für die Zeit bis dahin. Denn der Abstand von Liege zur Decke ist so gering, dass ich noch nicht einmal sitzen kann. Also beziehen wir die beiden Klappsitze im Gang und packen unser Abendessen aus.
Sofort ist der etwa 8-jährige Sohn, nennen wir ihn Nian, Feuer und Flamme. Was die beiden Ausländer da essen, ist hochinteressant und ziemlich skurril, so scheint es, denn er kommentiert nonstop auf Chinesisch unser Essen und bringt damit Vater und Opa zum Lachen. Wir haben aus unserem Care-Paket von zu Hause noch Salzstangen übrig und bieten einige an. Doch die gesamte Familie ist mehr als skeptisch. Kann man das wirklich essen? Also essen wir selbst eine Salzstange, wie um zu zeigen, dass wir sie nicht vergiften wollen. Der Sohnemann traut sich nicht, doch sein Vater ist mutig und probiert schließlich. Gar nicht so schlecht! Also trauen sich auch Sohn und Opa und schließlich nicken uns drei Gesichter anerkennend zu. Kann man essen! Im Umkehrschluss müssen aber auch wir die ein oder anderen chinesischen Snacks probieren und wir schauen wahrscheinlich ähnlich wie die drei zuvor bei unseren Salzstangen. Doch auch wir überleben die Snacks, die lecker, aber leider auch verdammt scharf sind.
Irgendwann kehrt Ruhe in den vielen Abteilen ein, die Babys schlafen endlich, nur die Männer sitzen noch beisammen und scheinen das Prinzip Nachtruhe oder leise sprechen nicht zu kennen. Der Zug rattert gleichmäßig dahin und wir lassen die Köpfe auf die für uns frisch bezogenen Kopfkissen sinken. Wir sind so müde, dass wir trotz Geräuschpegels sofort einschlafen.
Am nächsten Morgen checken wir nach 15 Stunden Fahrtzeit auf unserem Handy, wo wir mittlerweile sind. Verspätung, kein Problem. So haben wir noch Zeit, die Reste vom Abendessen als Frühstück zu essen und machen ein Wortspiel mit Nian, bei dem er das Wort auf Chinesisch sagt und wir auf Englisch. Der jeweils andere muss das ihm fremde Wort wiederholen.
Hotan oder „Hello, Haoyu“
Angekommen am Bahnhof Hotan bemerken wir sofort, dass hier etwas anders ist. Zum ersten Mal in China müssen wir nicht diverse Sicherheitskontrollen passieren, um den Bahnhof verlassen zu dürfen. Die Masse der Passagiere verteilt sich auf dem großen Platz und strebt auf den Ausgang zu. Nian und seine Familie bedeuten uns, ihnen zu folgen. Auf einmal bildet sich vor dem Zaun, der den Bahnhof von der Außenwelt trennt, doch eine Schlange. Manche Menschen stellen sich an, andere laufen einfach weiter. Was gilt nun für uns? Da Schlangestehen in China normal geworden ist, stellen wir uns selbstverständlich an. Doch Nians Vater gibt uns einen Wink, ihm zu folgen und unbehelligt von den Soldaten können wir das Bahnhofsgelände verlassen.
„Why could we just pass?“ frage ich ihn neugierig. Was ich höre, macht mich wieder einmal nachdenklich: nur Uiguren werden hier kontrolliert, Han-Chinesen und Ausländer werden nicht behelligt. „But how do you know, who has to line up?” frage ich weiter. Alles geht nach dem Aussehen, lerne ich. Und beobachte, wie ein Mann zurückgepfiffen wird, weil er an der Schlange vorbeigeht, nach Meinung der Soldaten sich dort aber anstellen muss. Ist das nicht eine ganz offensichtliche Diskriminierung eines Teiles der Bevölkerung? Wäre das in Deutschland so auch möglich? Ich hoffe sehr, dass eine solche Ungleichbehandlung nach unserer Geschichte überall zu einem Aufschrei führen würde!
Nians Vater lotst uns zu einem Auto und bedeutet uns, einzusteigen. „We’ll drop you at your hotel before going home.“ Wieder einmal sind wir positiv überrascht über die Freundlichkeit der Menschen, die wir unterwegs so treffen!
„Weißt du noch, Hotan, das war doch das mit dem Fleisch im Erdloch!“
Im Hotel angekommen, erwartet uns das Übliche in China: Obwohl überall „Rauchen verboten“ steht, sind mindestens vier Aschenbecher im Zimmer verteilt und es riecht penetrant nach altem Zigarettenrauch. Wir tauschen das Zimmer, bitten zusätzlich um frische Bettwäsche und lassen uns dann erst mal aufs Bett fallen.
Auch Hotan als Stadt ist nicht unbedingt sehenswert. Aber der Markt ist riesig, bunt und abwechslungsreich; wir beobachten das chinesische Vorhaben, eine „neue Altstadt“ zu bauen (alte Häuser abreißen, neue Häuser bauen, neue Häuser mit viel Holz und Farbe auf alt trimmen) und wir finden besagtes „Fleisch im Erdloch“.
Um einen kleinen Laden drängt sich wild eine Menschenmenge. „Was gibt’s hier denn umsonst?“ nähern wir uns neugierig. Im hinteren Teil des Gebäudes beobachten wir gerade noch, wie riesige Fleischstücke an großen Haken in einem Erdloch verschwinden und dieses mit Planken und Decken geschlossen wird. Etwa zehn Minuten später wird das Loch wieder geöffnet. Die Menge gerät außer Rand und Band. Geldscheine werden wild den Verkäufern ins Gesicht gehalten, ungestüm drängeln und drücken die hinten Stehenden, um sich doch noch an den Tresen vorzuarbeiten. Die Geräuschkulisse ist nicht zu verachten. Dann liegt das Fleisch endlich auf dem Tisch und der Verkäufer hackt mit einem riesigen Messer darauf ein. Große Stücke Fleisch werden zwischen zwei Fladenbrote gepackt und den Glücklichen in die Hand gedrückt, die es geschafft haben, sich eine Portion zu ergattern. Es ist ein heilloses Spektakel für uns und wir kommen zu dem Schluss, dass sich dieses Fleisch wohl lohnen muss, wenn die Leute so drum kämpfen. Netterweise bekommen wir einen Probierhappen angeboten, sodass wir uns nicht selbst in die Menge stürzen müssen. Ja tatsächlich, es ist lecker! ?
Hotan ist auch der Ort, in dem wir Haoyu [sprich: „Haojü“] treffen. Mit zwei Lehrerkollegen lernen wir ihn auf der Straße kennen und als er sich mir mit „Hello, Haoyu“ vorstellt und ich ihm spontan „I’m fine, thanks. How are you?“ antworte, kann Sebastian sein Lachen nicht mehr unterdrücken. Haoyu lebte 10 Jahre lang in Deutschland, spricht perfekt Deutsch und ist als Lehrer aus dem Osten Chinas hierhin nach Hotan versetzt worden. Nicht ganz sein Wunschort, hören wir aus seinen Worten heraus. Und zudem steht er unter strenger Kontrolle, muss sich beispielsweise jeden Abend um eine bestimmte Zeit bei seinem Mentor melden und darf die Stadt nicht verlassen.
Doch zum Bahnhof bringen, das darf er uns zum Glück und so sehen wir ihn am nächsten Tag nochmal kurz wieder. Für uns sind die diversen Sicherheitskontrollen am Bahnhof mittlerweile normal und wir schärfen ihm ein, sich bei der bestimmt kommenden Verhandlung um unsere Schweizer Taschenmesser nicht einzumischen. Haoyu steht staunend neben uns, er ist in seinem ganzen Leben noch nie mit dem Zug gefahren, sondern immer geflogen. Die Verabschiedung von ihm ist herzlich. Es wäre fantastisch, ihn nochmal irgendwo wieder zu treffen, sei es in China oder in Deutschland.
Und so verlassen wir nach drei Tagen Hotan in Richtung Westen und fahren so zum ersten Mal auf dieser Reise in die „falsche“ Richtung… ?
*Dir hat dieser Artikel gefallen und du hast Lust, uns zu unterstützen? Dann schau hier vorbei.*
Schön wieder eure immer spanende Geschichte zu lesen!
Ein wunderschönes Jahr wünschen wir euch!
Viele liebe Grüße!
Danke dir für deine schöne Rückmeldung! Da freuen wir uns, wenn dir der Bericht gefallen hat!
Auch euch beiden ein schönes neues Jahr und liebe Grüße aus Indien!
Ich wollte mich nur ein bisschen über Reisen in China informieren. Das sieht alles wahnsinnig schön aus!
Sobald es wieder geht, mache ich mich auf den Weg! Vielen Dank für die Impressionen!
Grüße
Tommi
Hallo Tommi,
wir drücken dir (und uns…) die Daumen, dass wir uns alle bald wieder auf den Weg machen können! China war für uns ein wahnsinnig faszinierendes Land und lohnt definitiv einen Besuch!
Viele Grüße
Leo