Sagenumwobenes Osch…

Sulaiman-Too in Osch in Kirgistan.

Seit einer Woche sind wir in Kirgistan. Seit vier Tagen sind wir in Osch. „Sagenumwobenes Osch“, so witzelten wir oft in den letzten Wochen. „Mal wieder was anderes als Suppe essen… Das machen wir in Osch!“ „Meine Eltern mal anrufen… Das mache ich in Osch!“ „Mein Konto checken… Das mache ich in Osch!“ „Endlich eine neue Hose kaufen und die alte raus schmeißen… Das mache ich in Osch!“ „Einfach mal entspannen und gar nichts machen… Das machen wir in Osch!“

Noch zu Hause, wir waren noch gar nicht aufgebrochen, machten wir uns grobe Gedanken über unseren möglichen Reiseverlauf. Klar war uns bewusst, dass man eine große und lange Reise gar nicht wirklich planen kann, dass sich Routen, Länderwünsche, Visumsbedingungen, Grenzöffnungen ändern können. Doch war in unserer Traumroute Kirgistan stets das letzte Land, weiter planten wir nicht. Noch weiter denken? Das kam uns absurd vor. „Erst mal ankommen und dann schauen wir weiter“, dachten wir uns. „Erst mal ankommen und schauen, wie viel Zeit wir überhaupt noch haben“, war mein zweiter Gedanke.

Es überrascht mich, dass wir trotz des Reisens über Land, trotz vieler Abstecher, entspannter Tage, extrem langsamen Vorankommens nach vier Monaten schon an unserem von zu Hause aus angepeilten Etappenziel Kirgistan angekommen sind! Und nun? Sind wir auf einmal da…

Seit vier Tagen sind wir in Osch und haben dort im familiengeführten Lovely Home For You Quartier bezogen. Und haben noch keinen einzigen Blick in unseren Reiseführer geworfen, den wir extra mitgenommen haben. Haben bislang ausgeschlafen, sehr lange und sehr lecker gefrühstückt, all unsere Wäsche, Jacken, Schlafsäcke, Reisekissen gewaschen. Waren einen richtigen Kaffee trinken. Und haben uns einen nicht ganz so „richtigen“ Käsekuchen geteilt. Haben uns eine Pizza gegönnt. Haben gelesen. Und sind abends todmüde ins Bett gefallen. Nichts machen kann so anstrengend sein!

Frühstückstisch mit Eiern, Müsli, Obst und Tee.
Jeden Morgen mit einem ausgiebigen und selbstgemachten Frühstück beginnen…
Garten
…in unserem schönen kleinen Hostelgarten entspannen…
Eine Pizza und zwei Getränke.
…und gegen Abend eine Pizza essen gehen! Mal was anderes als Laghman, Plov und Co.! 🙂

Mindestens eine Woche, vielleicht auch zwei, vielleicht auch drei, wollen wir in Osch bleiben. Und dann langsam nach Bischkek reisen. Abstecher machen. Vielleicht wandern gehen. Vielleicht irgendwo zelten. Vielleicht auch nicht. In Bischkek überlegen wir, uns eine kleine Wohnung zu mieten. Auf Zeit irgendwo anzukommen. Auf Zeit ein zu Hause zu finden. Ich freue mich auf diese Vorstellung, aber sie lässt mich auch zögern. Eine Wohnung finden? Wollen wir denn so lange überhaupt in Bischkek sein? Wann schauen wir uns das Land an? Wann wird es weitergehen? Eine gewisse Unruhe, auf Reisen zu bleiben, kann ich nicht unterdrücken. Aber eine Pause von genau dieser Unruhe, von den täglich neuen Eindrücken, vom ständigen Unterwegssein – dafür ist jetzt die Zeit gekommen!

Sagenumwobenes Osch… Es tut gut, einfach irgendwo zu sein und nicht zu wissen, wann genau es weitergeht. Eine Woche? Zwei Wochen? Drei Wochen? Wir werden spontan entscheiden. 60 Tage dürfen wir uns visumfrei in Kirgistan aufhalten und sollte die Zeit knapp werden, machen wir einen Abstecher nach Kasachstan und bekommen weitere 60 Tage auf dem Rückweg. So einen Luxus hatten wir seit dem Verlassen Europas bislang nicht mehr. Auch das lässt uns Luft holen.

Carola und Giacomo blicken auf Osch in Kirgistan.
Mit unseren Schweizer Freunden Carola und Giacomo spazieren wir hoch auf den Sulaiman-Too, den Stadtberg Oschs, und genießen die schöne Aussicht
Menschen baden in einem Fluss.
Der kleine Fluss dient für eine Abkühlung bei fast unerträglichen 40°C
Ein auffällig goldener Mercedes parkt vor dem Brio Café in Osch.
„Goldene Zeiten“ vor unserem liebsten Café in Osch – hier gibt’s guten Kaffee und noch besseren Kuchen
Riesenrad in Osch in Kirgisistan.
Ein etwas in die Jahre gekommenes, aber immer noch fahrtüchtiges, Riesenrad
Zwei Kinder sitzen in ferngesteuerten Miniaturautos.
Früh übt sich 🙂
Die größte Jurte der Welt in Osch in Kirgistan.
Hinter den Bäumen versteckt blitzt die „größte Jurte der Welt“ (Zitat Reiseführer) hervor – sie hat drei Stockwerke
Leo auf einer Schotterstraße in Osch.
Weg zurück zu unserem Zuhause auf Zeit
Sebastian in der Eingangstüre des Hostels "Lovely Home For You" in Osch, Kirgistan.
Wie lange wir wohl hier bleiben werden?
Hauseingang zum Hostel "Lovely Home For You" in Osch.
Am Eingang heißt es „Schuhe ausziehen“
Leo in einem Schlafszimmer im Hostel "Lovely Home For You".
Unser großes Zimmer
Sebastian in einer Küche.
Im Hostel gibt es eine Küche, die wir mitbenutzen dürfen. Davon machen wir ausgiebig Gebrauch 🙂
Griechischer Salat.
Unser (fast) täglicher, super leckerer Salat mit den geschmackintensivsten Tomaten überhaupt! 🙂
Sulaiman-Too in Osch.
Nächster Spaziergang hoch auf den Sulaiman-Too, um den schönen Sonnenuntergang anzuschauen
Eine kirgisische Familie schaut auf einen Felsen am Sulaiman-Too.
Gruppenbild
Menschen stehen unter eine, Vordach, um sich vor dem Regen zu schützen.
Während eines plötzlichen und heftigen Regengusses flüchten wir uns mit anderen unter ein Dach
Ein junger Mann hält ein ungebackenes Brot in der Hand.
Besuch beim Bäcker. Auf einer Art kleinem Kissen hat er den Teig…
Brotfladen kleben an der Wand eines Backofens aus Stein.
…den er behände an die Innenseite des riesigen Steinofens klatscht.
Kirkisisches Brot.
Das Ergebnis überzeugt uns 🙂
Eine ältere Kirgisin in einem Park in Osch.
Nette Begegnung in der Innenstadt…
Leo mit einer kirgisischen Familie in einem Park in Osch.
…und Gruppenbild mit den Enkeln.
Eine Gitarrenhülle und eine Gitarre lehnen an einer Wand.
In Osch wurde Sebastians Traum war – nun haben wir (auch noch) eine Gitarre dabei! 🙂
Leo probiert mit einer Schneiderin ein Kleid an.
Und ich habe nun ein Kleid! Letztes Anprobieren, bevor alles genäht wird.
Leo mit neuem Kleid neben einer Schneiderin in Osch.
Zufriedene Leo, zufriedene Schneiderin
Park in Osch.
Die Sonne bricht sich durch die Rauchwolken der Kebabstände
Ein schwarzes Kätzchen sitzt auf einem Holzstamm.
Unsere liebe, noch junge Hostelkatze Mika. Auch die werden wir vermissen!
Äste und eine Blume.
Sommer, Sonne, Auszeit in unserem sagenumwobenen Osch…

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2 Comments

  1. Unter den Ländern, die ich noch nicht kenne, ist Kirgistan für mich der absolute Sehnsuchtsort.
    Deshalb freut es mich umso mehr, zu lesen, dass man ohne Visum bis zu 60 Tage bleiben darf. Jetzt brauche ich nur noch die Visa für die Länder zwischen Europa und Kirgistan.

    Weiterhin eine schöne Reise!

    1. Hallo Andreas,
      ja, Kirgistan ist ein tolles Land! Und der entspannte Umgang mit dem Visum macht einen Besuch noch angenehmer! 2017 war auch Kasachstan wegen der Expo visumsfrei, aber ich weiß nicht, ob das für 2018 wieder geändert wurde?
      So oder so lohnt sich ein Besuch der “Stans“ und besonders Kirgistans natürlich immer ? Viel Glück, dass du es bald dorthin schaffen wirst! ?
      Viele Grüße
      Leo

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