1 Jahr Weltreise – Zeit für ein paar Daten und Fakten

Landkarte, die eine Reiseroute darstellt.

Seit einem Jahr sind wir nun unterwegs! 365 Tage lang auf Reisen! Wäre es nach unserem ursprünglichen Plan gegangen, wären wir nun wieder zu Hause. Doch wie ihr wisst, haben wir uns anders entschieden. Einerseits ist dieses Reisejahr wie im Flug vergangen. Aber wenn wir zurückdenken, wo wir überall waren, welche Länder wir besucht und welch tolle Menschen wir kennengelernt haben, dann haben wir doch auch eine ganze Menge erlebt. Haben wir uns verändert in diesem Jahr? Sebastian äußerlich auf jeden Fall 😉 Es hat sich aber auch unser Blick auf die Welt, auf den Umgang mit Menschen und das Vertrauen in unser Bauchgefühl verfeinert.

Es ist normal geworden, jeden Tag zu überlegen, wo wir übernachten werden, was und wo wir essen, wem wir vertrauen können und wem nicht. Die Routine eines geregelten Arbeitsalltags haben wir im letzten Jahr gegen das Reisen eingetauscht. Doch auch hier spielt sich mit der Zeit eine gewisse Routine ein – zum Glück. Vieles, was uns am Anfang überraschte, begeisterte, abschreckte, wurde mit der Zeit normal. Die Verkehrsmittel sind häufig unkomfortabel und überfüllt, Straßen oft in sehr schlechtem Zustand, Badezimmer sehen schon lange nicht mehr hübsch und gemütlich aus, Unterkünfte bewerten wir nicht mehr nach ihrer Optik, sondern nach der Sauberkeit und der Härte der Matratze.

Wir sind gelassener geworden mit dem, was uns begegnet, aber wissen auch besser, wann unsere persönlichen Grenzen erreicht sind. Wir sind kreativ in der Problemlösung geworden: den Gitarrensteg einstellen oder den Rasierapparat ölen? Da kann bestimmt ein Fahrradladen helfen! Im Zimmer wimmelt es nur so vor Moskitos? Spontan bauen wir unser Innenzelt auf und schlafen wunderbar. Das aufblasbare Kissen ging verloren? Dann wird es nun erstmal durch eine zusammengerollte Fleecejacke ersetzt. Es ist gar nicht so einfach, von außen einen Blick auf den eigenen Lernprozess zu werfen, wenn man noch mittendrin steckt. Vielleicht machen wir uns hierzu mal separat Gedanken.

Seit einem Jahr haben wir jeden einzelnen Tag und jede Nacht gemeinsam verbracht. Unglaublich und erschreckend zugleich… Doch, wir verstehen uns noch! Und ja, es gibt tatsächlich auch noch etwas zu reden. Natürlich kracht es manchmal und nicht jeder Tag läuft immer super harmonisch. Aber wir schaffen es, Konflikte aus dem Weg zu räumen und Probleme anzusprechen. Wir beide sind früher viel alleine gereist und wollen diese Erfahrungen nicht missen. Doch ist es jetzt besonders das Reisen zu zweit, was uns viel Spaß macht. Dass wir die Erlebnisse des Tages teilen und besprechen können, hilft ungemein. Häufig schwelgen wir in Erinnerungen á la „weißt du noch?“ und lachen über absurde Situationen. Ob wir wohl auch verlängert hätten, wenn wir nicht zu zweit, sondern alleine reisen würden?

Sebastian und Leo mit Gepäck auf zwei Fotos, die am Abreisetag und ein Jahr danach aufgenommen wurden.
6. März 2017 in Herrenberg und 6. März 2018 in Pokhara, Nepal – haben wir uns verändert? 🙂

Ab heute geht es in die Verlängerung unserer Reise! Oft wurden wir in der letzten Zeit gefragt, was uns der ganze Spaß eigentlich kostet und wie lange wir die Reise vorbereitet haben. Wo wir übernachten. Wie wir reisen. Und wo wir überhaupt waren. Deshalb wollen wir euch zum Einjährigen nun mal ein paar Daten und Fakten präsentieren.

 

Ihr habt so ein Tempo drauf! Macht ihr auch mal Pause?

Tatsächlich waren wir zu Beginn unserer Reise wirklich flott unterwegs. In unserem ersten Reisemonat März reisten wir von Deutschland aus durch Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien bis in die Türkei. In jedem der Länder hätten wir viel, viel länger bleiben können, doch sind sie noch so nah dran an zu Hause, dass wir sie problemlos auch in der Zukunft noch erkunden werden können. In einigen der darauffolgenden Länder konnten wir aufgrund der Visabestimmungen nur maximal vier Wochen bleiben. Doch in Kirgistan, Pakistan und Indien nutzten wir die uns gegebenen Freiheiten und blieben sieben, sechs bzw. zehn Wochen. Mittlerweile hat sich unser Reisetempo daher sehr zugunsten der Nicht-Reisetage verschoben.

Kreisdiagramm, das angibt, dass an 68% der Tage ein Ortswechsel vorgenommen wird.

 

Mit welchen Verkehrsmitteln reist ihr eigentlich von A nach B?

Die Wahl des Verkehrsmittels hängt immer vom Land ab. In der Türkei hatten wir einen Mietwagen, doch ab dem Grenzübergang in den Iran sattelten wir auf Bus und Bahn um. In Tadschikistan und Kirgistan beispielsweise gab es überhaupt keine Züge, somit waren wir nur mit Bussen, Shared Taxis oder per Anhalter unterwegs. China und Indien hingegen als solch große Länder bereisten wir hauptsächlich mit dem Zug und legten (häufig über Nacht) tausende Kilometer zurück. Das Flugzeug mussten wir noch nicht einmal nutzen!

Übrigens variiert neben der Nutzung der jeweiligen öffentlichen Verkehrsmittel auch deren Komfort ganz erheblich: Von Deluxe-Sleeperbussen bis zu klapprigen Gefährten, die jeden Moment drohen, auf der Straße liegen zu bleiben, von überfüllten Zügen ohne eigenen Sitzplatz bis hin zu angenehm klimatisierten Superschnellzügen, war alles dabei.

76% unserer insgesamt 31.670 km haben wir in den öffentlichen Verkehrsmitteln Zug, Bus und Shared Taxi zurückgelegt. Da es auf manchen Strecken keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, waren wir froh, auf die Option „per Anhalter“ zurückgreifen zu können. Ein Taxi brauchten wir zum Glück nur selten.

Kreisdiagramm mit einer prozentualen Aufschlüsselung über die benutzen Transportmittel nach gereisten Kilometern gibt.

 

Wo übernachtet ihr?

Auch unsere Übernachtungsplätze unterscheiden sich von Land zu Land und sind auch von der Jahreszeit beeinflusst, in der wir das Land bereisen. Je wärmer es vor Ort war, desto lieber und öfter haben wir im Zelt geschlafen. Was uns sehr freut und tatsächlich Indien zu verdanken ist: Unser Zelt hat es auf Platz 3 unserer Übernachtungsplätze geschafft! Lustig, denn vorab hatten wir gedacht, wenn es irgendwo mit Zelten nicht klappen wird, dann wird es in Indien sein. Zu viele Menschen und zu wenig freier Platz. Am Ende zelteten wir hier bislang mit Abstand die meisten Nächte.

Hostels dagegen gab es meist nur an den touristischen Orten. An anderen hatte sich die Idee eines Hostels (günstig, weniger komfortabel als ein Hotel und mehr Raum für Austausch zwischen den Reisenden) noch nicht etabliert. So findet sich auf Platz 1 unserer meisten Übernachtungen das Hotel, gefolgt vom Hostel. Für den Aufenthalt in chaotischen Großstädten hat sich für uns besonders Couchsurfing bewährt. Eine Großstadt bleibt für uns zunächst häufig anonym. Durch Couchsurfing aber haben wir sofort einen persönlichen Bezug zu Menschen vor Ort, machen oft gemeinsam einen Ausflug und bekommen eine ganze Menge Tipps und Informationen über ihre Heimat.

Bleiben wir länger an einem Ort, mieten wir uns mittlerweile gerne ein kleines Appartement. Die Möglichkeit, selbst kochen zu können, ist uns mit der Zeit immer wichtiger geworden und wir genießen sie sehr!

Kreisdiagramm, das eine prozentuale Aufschlüsselung der Unterkunftsarten nach Nächten gibt.

 

Und was haben euch die Übernachtungen durchschnittlich gekostet?

Betrachtet man die untenstehende Grafik, wirkt der Nachtzug als teuerste Übernachtungsmöglichkeit. Doch haben wir hier natürlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Wir haben übernachtet, sind aber gleichzeitig von A nach B gereist. Dass das Zelten nicht immer kostenlos ist, liegt unter anderem am Pamir Highway. Dort durften wir auf Wiesen von Privatpersonen unser Zelt aufschlagen, die sich im Gegenzug über einen kleinen Obolus gefreut haben. Oder in Almaty: Dort konnten wir mitten in der Stadt für einen geringen Preis im Hostelgarten zelten und bekamen sogar ein Frühstück dazu. Auch in Griegorievka in Kirgistan zelteten wir in einer Ökolodge und sparten uns viel Geld im Vergleich zu den regulären Zimmerpreisen, zahlten aber trotzdem, da wir ja auch Duschen, Toiletten und die Küche mitnutzen durften.

Balkendiagramm, das die Durchschnittskosten nach Unterkunftsart angibt.

 

Wie teuer sind die Länder generell so? Was habt ihr im Tagesschnitt ausgegeben?

Auf untenstehender Grafik seht ihr unsere absoluten Ausgaben pro Land. Vergesst aber nicht, dass wir unterschiedlich lange in den jeweiligen Ländern waren. Deshalb gibt die blaue Linie den Tagesdurchschnitt an. In der Kostenstatistik sind alle unsere Ausgaben außer den Visagebühren enthalten. Es findet sich also auch Leos neue Hose, gekauft in Pakistan, wieder oder die externe Festplatte zur Sicherung unserer Fotos.

Spannend ist Turkmenistan, das wir aufgrund der Visabestimmungen nur 5 Tage lang bereisen durften. An sich kein teures Reiseland, aber da die Preise für Ausländer in US-Dollar zu bezahlen sind und bei etwa dem 6-fachem der Preise für die Lokalbevölkerung liegen, sind hier die Übernachtungen so teuer, dass wir in Ashgabat unsere teuerste Nacht überhaupt verbrachten: 105 US-Dollar für eine Nacht! Die kommenden Nächte übernachteten wir lieber in Schlafzügen, doch bei nur 5 Tagen vor Ort ist der Tagesdurchschnitt nicht mehr wirklich gesunken.

Interessant finden wir auch, dass die Reise im zweiten Halbjahr um einiges günstiger geworden ist. Vor allem liegt das an den Lebenshaltungskosten in unseren Stationen ab Usbekistan und den günstigeren Transportkosten. Seit Indien kommen wir durchschnittlich mit 30 Euro pro Tag für uns beide aus.

Balkendiagramm, dass die Gesamtausgaben in den bereisten Ländern angibt. Überlagerndes Liniendiagramm, das die durchschnittlichen Tagesausgaben in den bereisten Ländern angibt.

 

Und wofür habt ihr das ganze Geld ausgegeben?

Ganz klar: Schlafen und Essen stehen auf Platz 1 unserer Ausgaben. Dicht gefolgt von den Transportkosten. Das ist nicht verwunderlich, denn genau das macht die Reise ja aus. Von den Kosten für Visa und Versicherungen (Auslandsreisekrankenversicherung und Gepäckversicherung) sind wir selbst überrascht. Dass sie insgesamt 18% unserer Ausgaben ausmachen und damit circa jeder fünfte Euro dorthin fließt, hätten wir im Vorfeld nicht erwartet. Im täglichen Reiseleben sind diese Kosten nicht spürbar, da sie direkt vom Konto abgebucht werden und im Gegensatz zu Verpflegung und Unterkunft eher „unsichtbar“ sind. Unter „Sonstiges“ verbergen sich z.B. Kosten für lokale Sim-Karten, Hygieneartikel, Wäsche waschen, Gastgeschenke und alles, was nicht in die anderen Kategorien passt.

Kreisdiagramm, das angibt, wofür während der Reise Geld ausgegeben wurde.

 

Und wo wart ihr nun überall?

Die meisten von euch begleiten uns ja schon länger und wissen deshalb, wo wir waren. Doch auch wir schauen uns immer mal wieder gerne die Karte mit unserer Route an und können es kaum fassen, an wie vielen unterschiedlichen Orten wir in diesem letzten Jahr waren! Flott waren wir bereits in der Türkei. Dort angekommen liefen die Vorbereitungen auf das Referendum und häufig wurden wir gefragt, ob es nicht gefährlich in der Türkei sei? Wir fühlten uns dort jederzeit sicher und trafen viele herzliche Menschen, die uns immer wieder wissen ließen: „Politics is politics, but we are the normal people!“

Im Iran erlebten wir so etwas wie Familienanschluss. Überraschend zur gleichen Zeit wie wir waren Heike und Hamid, Freunde aus Deutschland, vor Ort, die im Iran ihre Familie besuchten. Wir erinnern uns gerne an unsere gemeinsame Zeit in Tabris und Teheran zurück, die uns einen tollen Start in einem so anderen Kulturkreis ermöglichte!

In Turkmenistan durften wir uns aufgrund der Visabestimmungen nur für fünf Tage aufhalten. Nicht gerade lang. Besonders im Vergleich zum Iran waren diese Tage sehr anders, die Menschen überaus zurückhaltend, Ashgabat eine Stadt aus Marmor und Gold, doch von dort einmal weg freuten wir uns über unsere ersten Kamele der Reise und merklich nettere Menschen. Trotzdem für uns ein seltsames Land.

Usbekistan war wieder ganz anders: Hier fanden wir Busladungen älterer europäischer Touristen auf Kulturreise, zum ersten Mal unser geschätztes Gericht Plov und wir schwitzten in Buchara bei 40 Grad Außentemperatur, die sich wie im Backofen anfühlte. Hier lernten wir auch Thomas kennen, mit dem wir gemeinsam den Pamir Highway in Tadschikistan für vier Wochen befuhren. Während Tadschikistan vor Reisebeginn überhaupt nicht auf der Agenda stand, war Kirgistan schon lange geplant. Es war unser erstes Land, in dem wir endlich mal länger bleiben konnten und das nutzen wir aus! Drei Wochen lang stoppten wir erst mal in Osch, der zweitgrößten Stadt im Süden des Landes, bevor wir Sommerurlaub am Issyk-Kul-See machten und danach zu einer Reittour in die Berge aufbrachen.

Auch Kasachstan hatten wir nicht geplant, aber da wir schon mal „in der Nähe“ waren, wollten wir uns die Weltausstellung EXPO nicht entgehen lassen, die im 1000 km entfernten Astana stattfand. Die teilnehmenden Länder setzten sich dort mit dem Thema „Future Energy“ auseinander und es war spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Herangehensweisen waren.

Leo hält in einem Postamt ein Paket auf dem Arm.
Endlich sind unsere Pässe angekommen

Nachdem endlich unser Päckchen mit unseren Zweitpässen und den Visa für China und Pakistan in Almaty eingetroffen war, konnte es weitergehen: Für vier Wochen bereisten wir Xinjiang, die autonome Region ganz im Westen Chinas. Auch hier leben Uiguren und so war der Unterschied zu Kirgistan gar nicht so groß, auch das Essen blieb größtenteils gleich. Von China aus fuhren wir über den Karakorum Highway hinein ins sagenhafte Pakistan. Sagenhaft, da tolle Berge, wahnsinnig nette Menschen, aber auch trotz Herbst bereits winterliche Temperaturen und atemberaubende Straßen. Nach einem unvergesslichen Wochenende in Islamabad bei einer pakistanischen Familie, den Colonels, reisten wir über die Wagah-Border nach Indien.

In Indien freuten wir uns über drachensteigende Kinder in Amritsar, unsere schöne Couchsurfing-Erfahrung in Mumbai, zelten am Strand in Goa, einen Ausflug in die Kunstszene Hyderabads, einen kurzen Farmaufenthalt und über die Einladung ins Dorf Bhimavaram, um mit unseren neuen Freunden Rekha, Siva, Swathi und Vijay das Festival Sankranthi zu feiern. Nach 2 1/2 Monaten in Indien lief leider unser Visum aus und wir setzten unsere Reise in das 16. Reiseland Nepal fort.

In Nepal konnten wir erst mal wieder Luft holen – leider nur im übertragenen Sinne… Die Luftqualität Kathmandus ist zwar wegen vieler großer Bauprojekte wahnsinnig schlecht, doch im Vergleich zu Indien ist es um ein vielfaches entspannter hier! Es gibt ein Gesetz gegen das Hupen im Straßenverkehr und viele Autofahrer halten sich tatsächlich daran. Alles läuft ein wenig gemächlicher und Selfies mit Ausländern sind auch nicht angesagt. Seit über einem Monat sind wir nun bereits hier und freuen uns, noch einige weitere Wochen dieses schöne Land bereisen zu können.

Für alle, die unsere Route gerne grafisch nachverfolgen möchten:

Landkarte, in die eine Reiseroute eingezeichnet wurde.
Um weiter ins Detail zu gehen, die Ortsnamen der jeweiligen Punkte und die dazugehörigen Blogbeiträge lesen zu können, verweisen wir auf „Unsere Route“
 

Nach einem Jahr Reise…

  • …schmunzeln wir immer wieder über die kreativen Namensänderungen, die wir erfahren. Sollte man denken, der Name „Leo“ sei kurz und einfach zu merken, ist es überraschend nicht überall so. So wurde aus „Leo“ gerne auch Leon, Leom, Liu und Lee. Bei „Sebastian“ hatten wir eher erwartet, dass Menschen mit diesem langen Namen Probleme haben könnten, doch z.B. im Iran war dem nicht so: scheinbar fast jeder hatte die (uns bis dato unbekannte) Fernsehserien „Belle & Sebastian“ gesehen und konnte folglich mit „Sebastian“ sofort etwas anfangen. Doch danach wurde es auch für ihn schwieriger und er wurde zu Seba, Basti, Bisti, Sebu, Seb und Sabstein.
  • …ist es meist die letzte Nacht bevor wir weiterreisen, in der wir schlecht schlafen. Entweder gibt es genau in dieser Nacht in der Nähe eine Party und wir machen Dank lauter Musik kein Auge zu. Oder es trifft sich das Hunderudel direkt vor unserem Fenster und macht einen Höllenlärm. Oder wir haben so viele Moskitos im Zimmer, dass wir jede Stunde auf Jagd gehen müssen. Oder Leute setzen sich genau neben unser Zelt und unterhalten sich mitten in der Nacht über Gott und die Welt.
  • …sind wir zwar bestimmt einiges gewohnt, bekommen aber trotzdem immer mal wieder Probleme mit dem Magen. Dann heißt es für ein Weilchen besser aufpassen, was wir essen und was lieber auch nicht.
  • …sind wir sehr zufrieden mit unserer Ausrüstung, aber Verluste mussten wir trotzdem hinnehmen: Leos blaue Hose war bereits nach einem halben Jahr Reise so aus der Form gekommen, dass sie irgendwann ausgetauscht wurde. Ein paar T-Shirts haben den ständigen Zyklus von Tragen und Waschen nicht mehr ausgehalten, Socken waren irgendwann zerlöchert und Flipflops komplett durchgelaufen. Aber alles in allem freuen wir uns sehr über die Langlebigkeit unserer Sachen und dass kaum etwas kaputt ging und wir zum Glück auch fast nichts verloren haben. Und geklaut wurde uns bislang überhaupt nichts.
  • …kennen wir die Krankensysteme mancher Länder nun etwas besser: In Tadschikistan mussten wir wegen Sebastians angeschlagenem Knie zum Röntgen, in Kirgistan besuchten wir wegen einer Mandelentzündung (ebenfalls Sebastian) ein Krankenhaus und jetzt in Nepal müssen wir einen Zeckenbiss (dieses Mal Leo) im Blick behalten und waren dafür auch beim Arzt. Ansonsten hielten uns diverse andere kleinere und etwas größere Wehwehchen auf Trab: Fieber und Magen-Darm, Blasenentzündung, Bisse von Bettwanzen, verrenkter Nacken,…  Und sogar beim Zahnarzt waren wir: einmal wegen einer verlorenen Krone (wieder mal Sebastian), einmal zur jährlichen Prophylaxe – ist das nicht vorbildlich?! 😉
Sebastian im Behandlungszimmer eines Krankenhauses mit mittelalterlicher Ausstattung.
Das Krankenhaus in Khorog auf dem tadschikischen Pamir Highway erinnerte uns ein wenig an ein Museum mit allerhand spannenden Hilfsmitteln.

Unser Fazit des ersten Jahres & Ausblick auf das Kommende

Wir reisen gerne! Obwohl es manchmal anstrengend ist, ziehen wir viel Positives aus unseren regelmäßigen Ortswechseln, den vielen neuen Begegnungen und der Möglichkeit, jeden Tag anders verbringen zu können. Wir freuen uns, dass nun noch weitere Reisemonate vor uns liegen, für die wir schon ein bisschen geplant haben. Über Tibet werden wir, sofern wir ein zweites Mal das chinesische Visum bekommen, weiter nach China reisen und von dort über Laos nach Südostasien, bis runter nach Singapur fahren. Dort wollen wir Freunde von uns besuchen und dann umdrehen: Nach der erneuten Durchquerung Südostasiens werden wir ein drittes Mal nach China einreisen und von Hongkong aus mit einem Containerschiff nach Mexiko übersetzen! Dort wird ein neues Kapitel unserer Reise beginnen…

Es ist toll, dass ihr uns begleitet, schon ganz lange oder erst seit kurzem, ganz egal. Über eure Rückmeldungen, E-Mails und Kommentare freuen wir uns immer sehr, vielen Dank! In diesem Sinne wünschen wir euch ein schönes Jahr (von März bis März 😉 ) und viel Glück und Erfolg für eure eigenen Projekte und Themen, die ihr gerne machen möchtet bzw. die euch beschäftigen!

Leo &Sebastian2

Leo und Sebastian mit einem nepalesischen Paar vor Stupa in Bodnath in Kathmandu.
In unserem ersten Reisejahr kamen wir bis nach Nepal. Wo wir wohl am 6. März 2019 sein werden?

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8 Comments

    1. Hi Curtis,

      schön von dir zu hören! Einem Bären sind wir (zum Glück?) noch nicht begegnet, aber falls das noch kommt, werden wir deinen Ratschlag berücksichtigen 😉
      Viele Grüße an die Familie und die MAN-Kollegen!

      Sebastian

  1. Hi Sebastien, Hello Leo (it would be nice to meet you when you return to good and old Germany),
    Your trip makes everyone dream of such an adventure. I have been following you here and there! I’ve told my wife that when our kids are independent we should try something similar, I hope we won’t be too old for that 🙂
    Thank you for sharing those lovely pictures, you look wonderfull!
    Greetings from cold Augsburg!
    Felipe

    1. Hi Felipe,

      Great to hear from you! Of course we will all meet once we return, it’s just not so certain when this will be… 😉 If you get the chance to start a longer trip, take it – maybe even with your kids!? Anyhow, you are already living your own adventure with your family in Germany 🙂

      All the best and greetings from cold Himalaya!
      Sebastian

  2. Hi Sebstein und Lion,
    viele Grüße vom Technischen Service 😉 – Wir haben gerade eure beeindruckende Reiseroute verfolgt. Hut ab!! Wir hoffen, dass du dir in dem Krankenhaus oben nicht den Blinddarm herausnehmen lassen musstest 😉

    Falls ihr mal wieder Lust auf was deftiges habt: Die MAN Currywurst ist immer noch hervorragend!!

    Bis dann und weiterhin eine gute und glückliche Reise!

    Max und Kollegen

    1. Hi Max & Kollegen,

      schön von euch zu hören, freut mich wirklich sehr!

      Meinen Blinddarm habe ich zum Glück noch, ich hätte ihn auch nur sehr ungern hergegeben 😉

      Die Einladung zur Currywurst nehmen wir gerne an, allerdings muss die MAN-Kantine noch ein paar Monate auf uns warten 🙂

      Beste Grüße, mittlerweile aus China,
      Bisti

  3. Hallo ihr beiden,

    Eure Beiträge werde von mir regelmäßig während der Arbeit gelesen (mein täglicher (R)Ausblick: zwei Bürogebäude). Durch Eure Beiträge bin ich dann immer für ein paar Minuten bei euch. Danke dafür.

    Grüße aus Stuttgart
    Jörg

    1. Hallo Jörg,

      da freuen wir uns, wenn wir dir einen (R)Ausblick ermöglichen können und du uns auf unserer Reise begleitest! Hoffen wir mal, dass dein Chef davon nichts mitbekommen wird 😉

      Herzliche Grüße aus Nordthailand nach Stuttgart
      Leo & Sebastian

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